Der umweltbewusste Konsument

Von Redaktion

Wir liefern Ihnen die besten Tipps rund um Haushalt, Familie und Wohnen. 

Nicht erst seit Greta Thunberg und der weltweiten Bewegung „Fridays for Future“ ist der Klimaschutz ein wichtiges Thema. So langsam wird auch dem Letzten klar, dass die Klimakrise eine erstzunehmende Sache ist – und dass Klimaschutz nicht nur ein Thema für die Politik ist. Denn die Warnungen der Wissenschaftler sind keine gehaltlosen. Wenn wir alle einfach so weitermachen wie bisher, dann werden die paar Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlinge, die in den letzten Jahren nach Europa gekommen sind, ein Witz sein im Vergleich zu den Hunderten von Millionen Klimaflüchtlingen, die weltweit ein neues Zuhause suchen müssen. Jeder einzelne – ob Hausfrau oder Top-Manager, ob Schulkind oder Politiker – muss sich daher mit diesem Thema auseinandersetzen. Die Klimakrise muss global und im Großen bekämpft werden, aber eben auch im ganz Kleinen, angefangen bei uns allen im Haushalt. Als Konsument hat jeder und jede von uns genauso eine Verantwortung für die Umwelt wie die Politiker in Wien, Brüssel und Washington. „Umweltschutz ist ja schön und gut und mit Sicherheit auch eine sinnvolle Sache“, mögen Sie jetzt sagen. „Aber was soll ich da schon tun?“ Gute Frage: Wir haben da mal einige Punkte zusammengetragen, mit denen Sie im Haushalt ganz unmittelbar etwas tun können für unseren kleinen blauen Planeten.

Öffentliche Verkehrsmittel nutzen

Bus und Bahn schneiden im Hinblick auf ihren Schaden für die Umwelt um einiges besser ab als Autos. Trotzdem besitzen noch immer viel zu viele Menschen ein Auto, die eigentlich gar keines bräuchten. Und sie legen damit zum Teil sogar Strecken zurück, die locker zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewältigt werden könnten – vollkommen CO2-neutral! Keine Frage: Gerade in ländlichen Gebieten sind viele Menschen auf das Auto angewiesen, aber hinterfragen Sie sich einfach selbst, ob in Sie in Ihrem Haushalt nicht doch mit weniger Autos, gänzlich ohne Auto – oder zumindest statt des SUVs mit einem etwas klimaverträglicheren Gefährt auskommen könnten. Das wäre auch wirtschaftlich gesehen einfach sinnvoll. In Wien fahren übrigens zwar schon immer mehr Leute mit den „Öffis“, aber auch die Zahl der Autofahrer steigt selbst in Österreichs Hauptstadt noch. Das muss sich einfach ändern!

Nachhaltig einkaufen – auch online

Plastiksackerl – für die Deutschen: Plastiktüten – sollen in Österreich zwar bald verboten werden. Das darf aber nur der Anfang sein, wenn es darum geht, umweltbewusst zu konsumieren und einzukaufen. Nachhaltiges Einkaufen beginnt beim Griff zur einheimischen Frucht, deren Saison gerade ist. Es setzt sich fort bei der Wahl der Kleidung – gerade hier gilt: Weniger ist mehr und billig heißt nicht gut. Und es endet beim nachhaltigen Onlineeinkauf. Also nicht wirklich, die Liste ist eigentlich endlos fortsetzbar. Der Grundsatz muss dabei immer wieder die Frage sein: Brauche ich das wirklich? Brauche ich wirklich jedes zweite Jahr ein neues Handy? Brauche ich wirklich schon wieder eine neue Jeans? Und muss ich die etwas rumpelnde Spülmaschine wirklich direkt durch eine neue ersetzen, anstatt sie vielleicht einfach reparieren zu lassen?

Erneuerbare Energien auch im eigenen Haushalt nutzen

Zugegeben, der folgende Punkt kommt für Mieter wohl kaum in Frage und lässt sich auch nicht immer einfach so umsetzen. Aber sollten Sie Besitzer eines Eigenheims sein, dann denken Sie doch bitte ernsthaft darüber nach, einfach die Kraft der Sonne für den eigenen Energiebedarf zu nutzen – und zwar mit Photovoltaik- und Solaranlagen. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern in aller Regel auch wirtschaftlich sinnvoll. Im Idealfall werden Sie so zumindest in dieser Hinsicht zum Selbstversorger und können sogar noch etwas in das Stromnetz einspeisen. Sollte diese Möglichkeit für Sie jedoch nicht machbar sein, dann achten Sie sich doch zumindest bei der Wahl Ihres Stromanbieters darauf, dass Sie von ihm CO2-freien Strom beziehen.

Alpen statt Karibik

Urlaub ist etwas Wunderbares, ganz klar. Malediven, Karibik, Neuseeland: wunderschön! Aber auch Europa hat so einiges zu bieten. Ob Frankreich, Italien – oder einfach die Alpen. Planen Sie Ihren nächsten Urlaub doch mal wieder ohne Flug. So ein Flugzeug in der Luft zu halten mag zwar technisch bewundernswert sein, verbraucht aber auch eine ganze Menge Energie, in diesem Fall durch die Verbrennung von Kerosin. Und das wiederum setzt eine ganze Menge CO2 frei. Zur Veranschaulichung: Pro Passagier werden bei einem Flug von Frankfurt in die Dominikanische Republik circa 2,8 Tonnen CO2 ausgestoßen. Da ist der Rückflug noch nicht miteinberechnet. Um die Folgen des Klimawandels einigermaßen im Rahmen zu halten, dürfte aber jeder Mensch nur ungefähr drei Tonnen ausstoßen. Pro Jahr! Wer dann noch einen All-Inclusive-Urlaub bucht, der kann sich selbst ausrechnen, wie sein ökologischer Fußabdruck so aussieht.

Weniger und bewusster Fleisch essen

Ein gegrilltes Steak, ein saftiger Braten, eine knusprige Hähnchenkeule: Fleisch ist einfach lecker, finden zumindest die meisten. Dass die Zahl der Menschen, die gänzlich auf Fleisch verzichten – die Vegetarier – dennoch stetig steigt, ist aber natürlich nicht ohne Grund. Auf die ethische Frage, ob das Töten von Tieren für den eigenen Genuss vertretbar ist, soll hier gar nicht eingegangen werden. Die Auswirkung des Fleischkonsums auf die Umwelt ist jedoch keine Frage der Ethik, sondern eine der Wissenschaft. Und die besagt nun einmal, dass pro Kilo produzierten Rindfleisches im Schnitt 13,3 Kilogramm CO2 freigesetzt werden, während für die gleiche Menge Mischbrot nur 0,75 Kilo vonnöten sind. Insgesamt verursacht die globale Tierhaltung circa 20 Prozent der Treibhausgasemissionen. Nun kann man einfach gänzlich auf Fleisch verzichten, wie es die Vegetarier tun. Man muss sich aber vor allem bewusst mit dem eigenen Fleischkonsum auseinandersetzen. Es existiert nämlich ein gewaltiger Unterschied zwischen dem Steak, das man beim Bio-Bauern kauft und sich von Zeit zu Zeit gönnt auf der einen Seite – und dem Verzehr von Discounter-Wurst morgens und abends sowie dem rituellen Burger vom nächstbesten Fast-Food-Restaurant am Mittag auf der anderen Seite.

Ohne Verzicht geht es nicht

Weniger, weniger, weniger. Weniger Autofahren, weniger Fliegen, weniger Kleidung kaufen, weniger Fleisch essen. Da vergeht einem die Lust auf den Klimaschutz direkt wieder – oder? Nun ja, einerseits, man kann es nicht oft genug betonen, haben wir halt einfach keine Wahl. Noch können wir mit unserem Handeln vielleicht das Schlimmste verhindern. Nicht mehr lange, dann wir haben diesen Luxus nicht mehr. Und andererseits bedeutet der Verzicht auf oder die Reduzierung von etwas auch, dass man das, was man hat und konsumiert dafür umso mehr zu schätzen weiß.

Die aufgezählten Punkte sind unterdessen natürlich nur ein Bruchteil dessen, was man als ganz normaler Konsument in einem ganz normalen Haushalt alles tun kann, um umweltbewusst zu handeln. Und selbst davon mag einiges vielleicht nicht unmittelbar umsetzbar sein. Außerdem ist das ja alles ohnehin nur ein Tropfen auf den sprichwörtlichen heißen Stein, der in diesem Fall eher ein riesiger glühender Vulkan ist. Aber auch der stärkste Regen beginnt eben mit einem winzigen Tropfen – oder, um es mit Greta Thunbergs Worten zu sagen: „Ich habe gelernt, dass man nie zu klein dafür ist, einen Unterschied zu machen.“

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